Der Abwasser­zweck­verband

Der Umwelt zu liebe.

Der Abwasser­zweck­verband Mariatal besteht seit 1962 und hat folgende Mitglieder: Stadt Ravensburg, Stadt Weingarten, Gemeinde Berg und Gemeinde Baienfurt.

Der Abwasser­zweck­verband

Der Abwasserzweckverband Mariatal ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Nach der Satzung obliegt die Leitung des Verbandes dem Verbandsvorsitzenden. Dieser wird alle vier Jahre aus der Mitte der Verbandsversammlung gewählt. Der aktuelle Verbandsvorsitzende ist Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg.

In der Verbandsversammlung sind 22 Mitglieder aus den Gemeinderäten der Verbandsmitglieder vertreten. Diese verteilen sich auf 16 Mitglieder aus Ravensburg, vier Mitglieder aus Weingarten und je ein Mitglied aus Baienfurt und Berg. Zur Beschlussfassung hat jedoch jedes Verbandsmitglied, unabhängig von der Sitzverteilung, eine gleichberechtigte Stimme.

Unsere Geschichte

1914
1927
1933
1949
1955
1957
1958
1962
1966
1972
1974
1994
1994
2000
2013
2024
Planauftrag Kanal-Erschließung
Die Stadt Ravensburg beauftragt das Abwasseramt des württembergischen Innenministeriums zur Ausarbeitung eines allgemeinen Kanalisationsplanes. Die Ausarbeitung des Projektes der Ausarbeitung eines allgemeinen Kanalisationsplan verzögerte sich durch die unsicheren Verhältnisse im 1. Weltkrieg bis 1927.
Bauverpflichtung einer Kläranlage
Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung verpflichtet die Stadt Ravensburg dazu, bis 1937 den zu erbauenden Sammelkanal in der Georgstraße bis nach Mariatal zu verlängern und dort eine Sammelkläranlage für die Stadt Ravensburg zu erbauen.
Einleitegenehmigung
Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung sprach am 10.12.1933 die Genehmigung zur Einleitung der Abwässer in die Schussen nach der Erbauung der Sammelkläranlage aus. Nach Ausräumung aller vorliegender Einsprüche konnte 1939 mit dem Bau der Sammelkläranlage begonnen werden. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden die Arbeiten nach kurzer Bauzeit wieder eingestellt.
Nach den Weltkriegen
Durch die Befürchtung, dass der Bodensee einen Zustand erreicht, bei dem die Selbtsreinigungskraft zur Reinhaltung nicht mehr ausreichend sein wird, ging das Innenministerium des Landes Württemberg-Hohenzollern auf die Stadtverwaltung zu. Es wird gefordert, umgehend eine Sammelkläranlage zu errichten.
Bauvergabe der 1. Kläranlage
Vergabe der Arbeiten für den 1. Bauabschnitt der Kläranlage Mariatal, welcher die mechanische Reinigungsstufe samt Zulaufsammler, Faulbehälter und Betriebsgebäude umfasst. Die geplanten Kosten hierfür betragen 2.125.000 DM. Der 2. Bauabschnitt, dessen Bau noch nicht festgelegt wurde, umfasst die biologische Reinigung sowie der Bau mehrerer Entlastungssammler im Stadtgebiet. 1.700.000 DM wurden hierfür eingeplant. Die Erweiterung der Kläranlage Mariatal um eine biologische Reinigung wurde nie umgesetzt.
Erster Spatenstich Kläranlage Mariatal
Der erste Spatenstich zum Bau der Kläranlage Mariatal markiert den Beginn eines bedeutenden Infrastrukturprojekts in der Region. Mit dieser modernen Anlage wird die Abwasserbehandlung deutlich effizienter und umweltfreundlicher gestaltet.
Einweihung 1. Kläranlage
44 Jahre nach Beauftragung der Ausarbeitung eines allgemeinen Kanalisationsplan für Ravensburg konnte am 9. Juni 1958 die Kläranlage Mariatal eingeweiht und an die Stadtverwaltung Ravensburg übergeben werden.
Gründung AZV Mariatal
Am 11. Dezember 1962 wurde von den Städten Ravensburg und Weingarten sowie den Gemeinden Eschach und Baienfurt der Abwasserzweckverband Mariatal (AZV) gegründet. In der Satzung wurde als Aufgabe des Verbandes, dass im Verbandsgebiet anfallende Abwasser abzuführen, zu reinigen und unschädlich zu machen, festgelegt.
karte verbandsgebiet azv
Vergrößerung des Verbandsgebiets und Beschluss des Neubaus
Berg tritt als fünftes Mitglied dem AZV bei. Beschluss zum Neubau des Klärwerks Langwiese bei Oberzell, anstelle einer Erweiterung am alten Standort in Mariatal. Das neue Klärwerk soll für 280.000 Einwohnergleichwerte (EW) gebaut werden, mit der Option zur Erweiterung (durch Spiegelung, siehe Plan).
Baubeginn Klärwerk Langwiese
Nach Beschluss der Neuerrichtung eines Klärwerkes bei Oberzell vor 6 Jahre sind die Planungen abgeschlossen. Die Großbaustelle wurde eingerichtet und die Bauarbeiten begannen. Die Gemeinden Taldorf und Schmalegg wurden in der Stadt Ravensburg eingemeindet. Das Verbandsgebiet vergrößert sich dadurch um diese Gebiete.
Bild AZV aus der Luft
Inbetriebnahme des Klärwerk Langwiese
Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde das Klärwerk Langwiese in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten betrugen 63,0 Millionen DM. Die Beihilfe des Landes beliefen sich auf 29,5 Mio. DM. Durch die Gemeindereform (Eingemeindung der Gemeinde Eschach in die Stadt Ravensburg) und Satzungsänderung sind nur noch die Städte Ravensburg und Weingarten sowie die Gemeinden Baienfurt und Berg stimmberechtigte Verbandsmitglieder.
1. Klärschlammtrocknung
Anschaffung einer gemieteten Klärschlammtrocknungsanlage. Somit können die zu entsorgenden Klärschlammmengen verringert werden.
1. Erweiterung des Klärwerks
Zur Reinhaltung der Schussen und des Trinkwasserspeichers Bodensee durch Verringerung der Phosphor-Grenzwerte erfolgte nach zweijähriger Bauzeit die Inbetriebnahme des Sandfilters – Gesamtbaukosten 21,5 Millionen DM, sowie der neuen Mess-Steuer-Regel-Technik (3,5 Mio. DM), wodurch die Computersteuerung auf dem Klärwerk Einzug hielt. Die Maßnahmen wurden mit 14 Mio. DM vom Land bezuschusst. Anschließend wurde die Vorklärung von drei auf ein Becken verkleinert und eine vorgeschaltene Denitrifikation (Kosten: 7,2 Mio. DM) zur Stickstoffelimination eingerichtet.
2. Klärschlammtrocknungsanlage
Inbetriebnahme der eigenen Klärschlammtrocknung nach einer zweijährigen Bauzeit – Gesamtbaukosten 4 Millionen DM. Von nun an konnte der ausgefaulte Klärschlamm nach der Entwässerung auf ca. 90 % Trockensubstanz getrocknet werden. Die Anlage war Störanfällig und hatte einen hohen Verbrauch an Erdgas, im Klärgasbetrieb funktionierte die Anlage nicht. Dadurch wurde sie 2016 wieder außer Betrieb genommen und zurückgebaut.
2. Erweiterung des Klärwerks
Nach dreijähriger Bauzeit wurde die PAK-Anlage in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 10,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg bezuschusste die Maßnahme mit rund 4,87 Millionen Euro. Die PAK-Anlage dient der erweiterten Reinigung des Abwassers von Spurenstoffen (Medikamentrückstände, Industriechemikalien) durch den Einsatz von Pulveraktivkohle.

50 Jahre Klärwerk Langwiese

Das Team im Klärwerk Langwiese

Unser Team im Klärwerk besteht aus insgesamt 19 Personen, vom Technischen Betriebsleiter bis zum Azubi, vom Schlosser bzw. Elektriker bis zum Kaufmännischen Betriebsleiter, von der Verwaltungsfachkraft bis zum Landschaftsgärtner.

Die meisten der Kollegen sind schon seit Jahr und Tag beim AZV, denn wir sparen bewusst nicht beim Personal und achten auf ein gutes Betriebsklima. Wir sind stolz darauf, die meisten Arbeiten im täglichen Betrieb mit eigenem Personal erledigen zu können, meist im Team mit Schlosser, Elektriker und Unterhaltsspezialist Seite an Seite.

Es hat sich bewährt, dass wir am Status eines Ausbildungsklärwerks trotz des unvermeidlichen Mehraufwandes festgehalten haben, denn allein ein Viertel unserer Belegschaft sind “Eigengewächse”, einmal als Azubi übernommen und durch stetige Fort- und Weiterbildung beständig höher qualifiziert.

Spezielle Anforderungen in Maschinen- und Elektrotechnik (ein Klärwerk dieser Größenordnung ist in gleichem Maße “Maschinenfabrik” wie “Chemie- bzw. Biologie-Reaktor”) erfordern auch immer wieder die Rekrutierung speziell ausgebildeter Fachleute von außen – die Mischung macht´s!

Unser Betriebsgebäude

Hier sind die zentrale Steuerung, Büros, Labor, mechanische sowie elektrische Werkstätten, Sozialräume und der Sitzungssaal untergebracht.

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